Telgte. Völlig begeistert von der Atmosphäre während der Triathlon-Weltmeisterschaft kehrte Friesen-Athlet Martin König aus Hamburg zurück. Rund 6000 Sportler aus aller Welt
waren an die Alster gekommen, so viele wie noch bei keinem Wettkampf für Triathleten zuvor. „Es war eine unglaubliche Stimmung unter den Aktiven, und rund 200 000 Zuschauer feuerten alle
Teilnehmer an den Strecken an“, so der 43-jährige Telgter, dem bei der Erinnerung an dieses Highlight noch Schauer des Glücks den Rücken hinunterlaufen.
Von den Profis über die Männer und Frauen bis hin zu den „Jedermännern“ und in den Altersklassen wurden die Besten gekürt. Völlig überraschend siegte bei den Profis der 29-jährige Deutsche Daniel Unger. Martin König belegte den 27. Platz in seiner Altersklasse 40 bis 44 und wurde unter den deutschen Startern auf dem elften Rang notiert.
Sichtlich zufrieden war der Emsstädter mit seiner Leistung in einem Feld, für das sich die Teilnehmer zuvor qualifizieren mussten. „Es gab keinen, der die Schwimmstrecke mit Brustschwimmen zurücklegte oder mit einem Hollandrad Fahrrad fuhr“, schmunzelte König. Dass es in seinem letzten Wettkampf in diesem Jahr ausgezeichnet lief, machte den Triathleten besonders stolz. „Ich habe mich gezielt auf diesen Wettbewerb vorbereitet und bin mit allen erreichten Zeiten rundum zufrieden“, so der Friese, der insgesamt 2:08,32 Stunden auf der Strecke war. Gerry Gerrard aus Großbritannien benötigte als Sieger 2:02,53 Stunden.
Taktisch klug verhielt sich König im mit 16 Grad eiskalten Wasser der Alster. Er benötigte für die rund 1600 Meter 22,59 Minuten und kam danach in die Wechselzone, die rund 500 Meter lang war, bestückt mit Rad um Rad. „Ich betreibe diese Sportart schon seit über 20 Jahren. Eine solche Zone mit Hunderten von Rennrädern habe ich noch nie erlebt“, meinte der Telgter, der aber sein Zweirad schnell fand und zügig die 40,3 Kilometer lange Strecke durch Hamburg, entlang der Reeperbahn hin zu den Landungsbrücken und zurück zum Rathaus, absolvierte. Seine 1:00,41 Stunde bedeutete einen 40er-Schnitt. „Das war angesichts der teils böigen Winde und des von mir nicht erwarteten hügeligen Geländes vollkommen in Ordnung“, freute sich der Radspezialist. Auch beim Zehn-Kilometer-Lauf in reizvoller Landschaft konnte König an seine Bestzeit herankommen und kam nach 38,15 Minuten im Ziel an.
Die Saisonbilanz des für den TV Friesen an den Start gehenden Triathleten kann sich sehen lassen, stand er doch bei vier Wettkämpfen auf dem zweiten Podestplatz. „Ich bin natürlich zufrieden damit, auch wenn ich gerne mal ganz oben gestanden hätte“, so der 43-Jährige. Im kommenden Jahr wird Martin König ein bisschen kürzer treten, hat er sich vorgenommen. Mit 45 Jahren als dann Jüngster der neuen Altersklasse M 45 „wird es dann vielleicht wieder etwas mehr“. Den Wettkampf aber ganz drangeben kann der Sportler nicht. „Dazu ist der Triathlon für mich viel zu faszinierend“, so König. Er vereine die drei Lieblingssportarten der Deutschen – Radfahren, Laufen und Schwimmen – in einer Disziplin. „Und man kann in all diesen Sportarten nur dann wirklich gut werden, wenn man ganz diszipliniert arbeitet.“